Jörg Sasse:
Speicher II

Schon vor seinem Studium an der Kunstakademie in Düsseldorf beschäftigt sich Jörg Sasse mit Alltagskultur. So fertigt er zunächst überwiegend Schwarzweißfotografien aus Wohnungen und Schaufenstern an, die mit seinem Studienbeginn 1982 ausschließlich farbig und zunehmend reduzierter werden. Anfang der 1990er Jahre scheint Sasse Neuland zu betreten, indem er digitalisierte Fotografien am Computer bearbeitet und in großformatige Tableaus überführt. Als Ausgangsmaterial verwendet Sasse hierfür nun häufig von ihm selbst zusammengetragene analoge Amateurfotografien. Bis heute begleiten Sasses Arbeit Fragen nach visuellen Erscheinungsformen von Alltagskultur, zuletzt zum Beispiel in den Arbeiten der Cotton Paintings, die auf Sasses Sammlung hochaufgelöster Scans unterschiedlichster industriell hergestellter Stoffe basieren. Immer verhandelt Sasse auch die Frage nach dem Medium selbst, mit seinen Eigenschaften und Bedingungen im Wandel, von fotochemischen Prozessen bis hin zu KI-generierten Bildcollagen.

Der DFI e.V. freut sich sehr darüber, in seinem Projektraum Jörg Sasses Speicher II zeigen zu dürfen. Der Speicher II ist mit Bildmaterial aus dem Ruhrgebiet gefüllt, das zwischen den 1950er bis 2000er Jahren entstanden ist und stellt einen von bisher vier realisierten Speichern dar, die allesamt zeitgenössische Möglichkeiten nicht hierarchischer Dokumentation verhandeln.

Am ersten Vortragsabend (17. Okt.) wird Sasse chronologisch durch sein Werk führen, während er am zweiten Abend (18. Okt.) den Fokus auf seine Speicher richtet. An dieser Stelle werden auch verschiedene Hängungen aus dem Speicher II vor Ort realisiert, zu deren Auswahl die Teilnehmenden herzlich eingeladen sind.

Website des Künstlers: c42.de

Mit freundlicher Unterstützung:
Kulturamt der Landeshauptstadt Düsseldorf

In Kooperation mit:
Kunstakademie Düsseldorf