22/06/2022, 19:00h
Atelier im Savoy
Graf-Adolf-Straße 47
40210 Düsseldorf
Beginn 19:30h
Eintritt frei
Filmscreening mit anschließendem Gespräch zwischen Omer Fast, Florian Ebner und Christina Irrgang
Der in 3D aufgenommenen Film August von Omer Fast basiert auf dem Leben und künstlerischen Werk von August Sander (1876-1964), einem der einflussreichsten Fotografen seit Erfindung des Mediums. August Sander lebte und arbeitete in Köln, wo sich seit 1992 sein Archiv – das über 10.000 Negative und 6.000 Originalabzüge umfasst – in der Photographischen Sammlung/SK Stiftung Kultur befindet. Seine weltweite Bekanntheit ist vor allem einer Werkserie geschuldet: In Menschen des 20. Jahrhunderts porträtierte Sander Personen quer durch alle sozialen Schichten und Berufsgruppen.
Der Film August erweckt Sanders ikonische Arbeiten zu neuem Leben. Er zitiert Walter Benjamin, der die Arbeit seiner Künstlerkollegen als zarte Imperie bezeichnete und stellt der Verbindung von wissenschaftlichem Anspruch und künstlerischer Ausdruckskraft die Realität im Nationalsozialismus entgegen. In surrealen Traumsequenzen wird August Sander am Ende seines Lebens eingeholt, von einem Nazi, dem Tod seines Sohnes und anderen Protagonist*innen, die seine Arbeit bevölkern.
Omer Fast und Christina Irrgang werden anwesend sein. Florian Ebner wird via Zoom dazugeschaltet.
BIO
Omer Fast wurde 1972 in Jerusalem geboren. Er absolvierte einen BA in Englisch an der Tufts University, ein BFA in Visual Arts an der Boston Museum School of Fine Arts und einen MFA am Hunter College, City University of New York. Seit dem Abschluss seines Studiums, im Jahr 2000, wirkte er an mehr als 150 internationalen Ausstellungen mit,
darunter Einzelausstellungen im Whitney Museum in New York, Moderna Museet in Stockholm, Dallas Museum of Art, Museum of Modern Art in Vienna, Martin-Gropius-Bau in Berlin und Gruppenausstellungen, wie im Rahmen der dOCUMENTA13, Biennale in Venedig, des Guggenheim-Museum in New York und Centre Pompidou in Paris. Omer Fast erhielt den Bucksbaum Award für seine Arbeit „The Casting“ auf der Whitney Biennale im Jahr 2008 und den National Galerie’s Prize for Young Art in Berlin im Jahr 2009 mit seiner Arbeit „Nostalgia“. Sein Werk ist Bestand in zahlreichen internationalen Sammlungen, wie der Tate Modern, des Guggenheim Museum, Los Angeles County Museum of Art und Centre Pompidou.
Kuration und Text: Ania Kolyszko