19/01/2023
Online-Release
Artist-Talk mit Ania Kolyszko & Julika Bosch, Sammlung Philara Düsseldorf
Der Kern von Mohamed Bourouissas Arbeit ist die Auseinandersetzung mit dem Medium Fotografie. Diese nimmt er als Ausgangspunkt, um dreidimensionale Skulpturen oder raumgreifende Installationen zu entwickeln, welche eine Multiperspektivität gegenüber dem zweidimensionalen Bild aufzeigen. Der in Paris lebende Künstler hinterfragt die zeitgenössischen Mechanismen der Bildgenerierung. In Hinblick darauf untersucht er die in seinen Fotografien sichtbar werdende Inszenierung und Darstellung von sozialer Stellung. Gleichzeitig verhandelt seine Arbeit die mediale (Unter-)Repräsentation von Individuen und Gruppen, ihren Habitus und ihre Codes. Doch obwohl seine Werke eine dezidiert politische und gesellschaftskritische Agenda haben, konzentrieren sie sich nicht auf die Darstellung von sozialen Missständen. Stattdessen durchbrechen sie die repetitiven Bilderströme unserer Gegenwart, indem sie sich als starkes Gegengewicht behaupten. Mohamed Bourouissas Arbeiten zeigen selbstbewusste und kreative Repräsentant*innen der urbanen Jugendkultur in sowohl gentrifizierten Großstädten als auch abgelegenen Vororten.
In dem Gespräch für Towards Photography erzählt Mohamed Bourouissa von seinen Anfängen an der Sorbonne Université in Paris, seinen ersten Projekten und damit verbundenen langjährigen Recherchen bis hin zu aktuellen, die Möglichkeiten der AI-Technologie auslotenden Ansätzen.
Das Interview wurde in Kooperation mit Julika Bosch und der Philara Collection, Düsseldorf vorbereitet und durchgeführt.
BIO
Mohamed Bourouissa wurde in Blida, Algerien geboren und lebt in Paris. In den letzten Jahren wurde seine Arbeit weltweit in zahlreichen Einzelausstellungen gezeigt, unter anderem im Musée d'Art Moderne de la Ville de Paris, im Stedelijk Museum, Amsterdam und im Haus der Kunst, München. Mohamed Bourouissas Fotografien, Skulpturen und Installationen sind Teil öffentlicher Kunstsammlungen, wie dem LACMA in Los Angeles, dem Centre Pompidou in Paris oder dem Philadelphia Museum of Art.
Kuration und Text: Ania Kolyszko