12/10 – 23/11/2024
Projektbüro DFI e.V.
Ausstellung
Eiskellerberg 1-3
40213 Düsseldorf
Eröffnung:
FR, 11/10, 18–20 Uhr
Öffnungszeiten:
Samstags von 13–17 Uhr
Der DFI e.V. und die Julia Stoschek Foundation freuen sich, im Rahmen der Veranstaltungsreihe Towards Photography gemeinsam die Einzelausstellung Paralyzed der Künstlerin Klara Lidén (*1979) zu präsentieren.
In ihrem ikonischen Video Paralyzed (2003) tanzt die in Berlin lebende Schwedin ekstatisch in einem U-Bahn-Waggon während die Fahrgäste in betonter Nichtbeteiligung erstarren. Aus einem Nichtort wird ein öffentlicher Raum, der Alltag bricht auf und das mit einfachsten Mitteln. Das gilt für viele von Lidéns Werke. Der Schwerpunkt der insgesamt neun Arbeiten umfassenden Präsentation am Eiskellerberg liegt auf einem Medium, in dem Lidén schon länger arbeitet und das im digitalen Zeitalter einen besonderen Reiz hat: der analogen Diaprojektion. Im Halbdunkel sehen wir die urbane Seine in Paris und ein Äffchen, das mitten in der Großstadt eine glatte modernistische Säule hochklettert. Auf dem C-Print „Untitled (Down)“ von 2011 verschwindet die Künstlerin in einem Kanalschacht am Bahnhof Berlin-Ostkreuz. Was sich dort unten verbirgt bleibt offen, aber das Versprechen, das von diesen Arbeiten ausgeht ist ein verlockendes. Man kann sich die Stadt auch nach eigenen Regeln aneignen anstatt sie entlang der Vorschriften zu konsumieren. Architektonische Interventionen und aus dem Straßenraum entfernte Objekte sind charakteristisch für Lidéns bildhauerisches Werk. Die Schau im Projektraum des DFI e.V. hebt nun erstmals die Rolle der Fotografie in ihrem Werk hervor, die uns als stumme Zeugin von dort Bericht erstattet, wo wir uns allein vielleicht nicht hintrauen würden. In der programmatischen Aufnahme „Untitled – Self Portrait with the Keys to the City“ von 2005 hat Klara Lidén sich selbst und ihre Arbeitsweise früh porträtiert. In lädierten Jeans und T-Shirt präsentiert sie uns die Werkzeuge, die diskret in den Innentaschen ihres Trenchcoats befestigt sind: starke Taschenlampe, Bolzenschneider, Schraubenschlüssel und ein Kanaldeckelheber. Mit diesen Werkzeugen kann man sich auch Zugang verschaffen, auch wenn man die im Titel genannten Schlüssel zur Stadt gar nicht besitzt.
AUSSTELLUNGSANSICHTEN
von Kai Werner Schmidt
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In Kooperation mit der Julia Stoschek Foundation
jsfoundation.art/artists/liden-klara-liden/
Mit freundlicher Unterstützung:
Kulturamt der Landeshauptstadt Düsseldorf