18/05/2022, 19:30h
Salon des Amateurs
Lecture-Performance in Kooperation mit SPARTA, Kunstakademie Düsseldorf
„Ich komme aus der Dunkelkammer“, sagt Hadi Fallahpisheh über den Ort, in dem er sich heimisch fühlt – dabei hat der in New York lebende Künstler noch nie in einer klassischen Dunkelkammer gearbeitet. Trotzdem ist sie der zentrale Ausgangspunkt seiner künstlerischen Genese. Denn beide Elternteile arbeiteten als Fotograf*innen. Im Iran, wo Hadi Fallahpisheh aufwuchs, reisten sie von einem Ort zum anderen, den Lehraufträgen seiner Mutter hinterher. Die Dunkelkammer zog immer mit.
Hadi Fallahpisheh setzt in seinen Arbeiten menschliche und tierische Figuren ein, um über Themen wie Vertreibung und Entfremdung nachzudenken. Katzen, Hunde, Mäuse und Menschen, die von architektonischen Räumen umgrenzt werden, zeichnen familiäre und soziale Hierarchien nach. Gleichzeitig reflektieren und brechen sie traditionelle Vorstellungen von Besitz und Moral. Die Figuren scheinen in ihren persönlichen Lastern zu schwelgen, die in gewaltvolle Szenarien umschlagen können. Zu dieser Gewalt nimmt Hadi Fallahpisheh eine ironische Haltung ein, auch wenn das Ziel ernsthaft ist: Die Darstellung der Zerbrechlichkeit unserer gesellschaftlichen Gefüge.
Moderiert von Carolin Eidner und Ania Kołyszko.
Der Künstler wird anwesend sein.
Im Anschluss an den Vortrag findet ein Get-together statt, zu dem alle Zuschauer*innen herzlich eingeladen sind.
BIO
Hadi Fallahpisheh ist im Iran geboren. Nach New York kam er im Alter von 25 Jahren, um am Bard College Fotografie zu studieren. Seit dieser Zeit lebt und arbeitet er in New York. Seine Arbeiten wurden kürzlich im MoMA PS1 (2021), The Drawing Center, New York (2020); SculptureCenter, Long Island City (2020) und The Shed, New York (2019) ausgestellt. Im Jahr 2019 wurde Fallahpiseh mit dem Artadia New York Award ausgezeichnet. Zu seinen jüngsten Einzelausstellungen gehören Projekte mit Andrew Kreps Gallery, Tramps, New York, Efremides, Berlin und Rodeo, London/Piräus. Hadi Fallahpisheh ist Teaching Fellow an der Harvard University.
Kuration und Text: Ania Kolyszko