28/03 – 27/04/2025
Projektbüro DFI e.V.
Ausstellung in Zusammenarbeit mit Die Photographische Sammlung/SK Stiftung Kultur, Köln, und Imagebeeld Edition, Brüssel
Eiskellerberg 1-3
40213 Düsseldorf
Eröffnung:
DO, 27/03, ab 19 Uhr
→ Begleitprogramm:
SA, 29/03 ab 15 Uhr
Öffnungszeiten:
Samstag und Sonntag
von 14–18 Uhr
Gerry Johansson, Los Angeles, California, 1983
Gelatin silver contact print / 25,1 x 20 cm
From the portfolio Coast to Coast, (2023)
Gerry Johansson,
Imagebeeld Edition, Coast to Coast, (2023)
Francesco Neri, Granarolo Faentino, 1.04.2023
Gelatin silver contzact print / 20 x 25,1 cm
From the portfolio Wooden Tool Shed, (2024)
Francesco Neri,
Imagebeeld Edition, Wooden Tool Shed, (2024)
Jem Southam, The Pond at Upton Pyne, March 2000
Chromogenic contact print / 24,3 x 19,2 cm
From the portfolio The Pond at Upton Pyne, (2024)
Jem Southam,
Imagebeeld Edition, The Pond at Upton Pyne, (2024)
John Spinks, Harrowdown Hill #131
Chromogenic print / 24,5 x 19,4 cm
From the portfolio Harrowdown Hill, (2023)
John Spinks,
Imagebeeld Edition, Harrowdown Hill, (2023)
Mark Ruwedel, Burnt Tree: Verdugo Mountains, #8, 2018
Gelatin silver print / 20,3 x 25,4 cm
Frome the portfolio BURNT, (2022)
Mark Ruwedel,
Imagebeeld Edition, BURNT, (2022)
Peter Downsbrough, Two Pipes
5.50 | 2.90 m, Routes D27, D149 Longvilliers 78, France Installed 6 April 1974
Gelatin silver print / 12 x 18 cm
From the portfolio Longvilliers, (2024)
Peter Downsbrough,
Imagebeeld Edition, Two Pipes Fourteen Locations, (1974/2024)
Marcello Galvani, Bologna, 13.07.2020
Chromogenic contact print / 25,1 x 20 cm
From the portfolio Otto volte due, (2022)
Imagebeeld Edition: Otto volte due, (2022)
Berges, Am Mühlenkamp I., 2003-2004
Chromogenic print / 17,4 x 13,7 cm
From the portfolio Am Mühlenkamp, (2025)
PROGRAMM: SAMSTAG, 29.3.2025
AUSSTELLUNGSANSICHTEN
Fotos: Jana Buch
Fotos: Jana Buch
Fotos: Jana Buch
Fotos: Jana Buch
Fotos: Jana Buch
Fotos: Jana Buch
Fotos: Jana Buch
Fotos: Jana Buch
Fotos: Jana Buch
Fotos: Jana Buch
Fotos: Jana Buch
Fotos: Jana Buch
Fotos: Jana Buch
Fotos: Jana Buch
Fotos: Jana Buch
Fotos: Jana Buch
Fotos: Jana Buch
Laurenz Berges (Düsseldorf): In seinen Photographien konzentriert er sich vielfach auf Orte, die lange verlassen und teils auch verfallen sind. Allein die hinterlassenen Spuren der Menschen, verweisen auf ihre Einrichtungen, ihre Tätigkeiten und auf vergangene Momente ihres Alltags. Interpretiert man Landschaft als einen sich weit erstreckenden Raum, in dem sich Leben abbildet, so integrieren sich auch Interieurs unter dem Begriff des Landschaftlichen. In seinem Portfolio „Am Mühlenkamp“ zeigt Berges sieben Motive aus seiner 2004/05 entstandenen Bildreihe, die im früheren Atelier des Künstlerpaars Bernd und Hilla Becher längere Zeit nach deren Umzug aufgenommen wurde. Das Portfolio wird in der aktuellen Ausstellung zum ersten Mal gezeigt.
Peter Downsbrough (Brüssel): Die konzeptuelle Arbeit „Longvilliers“, vorgestellt in drei Photographien, einem Buch – und für die aktuelle Ausstellung im Raum installierte Two Pipes –, dokumentiert einen künstlerischen Eingriff Downsboughs in einem eintönigen Landstrich. Zwei lange Rohre, vergleichbar mit Wasserrohren aus dem Baumarkt, stellte der Künstler am 6. April 1974 entlang der französischen Departementstraße D27 von Longvilliers in Richtung Rochefort-en-Yveslines in der Region Île-de-France auf. Die Rohre wandeln sich dabei zu temporären, unscheinbaren Skulpturen, die im gewohnten Landschaftsbild eine denkwürdige Störung herbeiführen. Allein die Photographien verleihen der vergänglichen Skulptur Dauer und Dokumentation.
Gerry Johansson (Strandbaden, Schweden): Seine Schwarz-Weiß-Photographien zeichnen sich durch eine starke graphische Klarheit aus. Durchgehend sind es visuelle Erforschungen von eher unspektakulär bewerteten Regionen. Das Portfolio „Coast to Coast“ beinhaltet 10 Gelatinesilber-Kontaktabzüge, die er 1983 mit einer erstmals von ihm genutzten Großbildkamera im Format 8 x 10 inch (20 x 25 cm) erarbeitete. Motivisch breit gefächert widmete er sich lapidaren Kücheneinrichtungen ebenso wie der Weite der amerikanischen Landschaft mit typischen wie auch kuriosen Konstellationen.
Francesco Neri (Faenza, Italien): Die photographischen Bildreihen Neris widmen sich seiner norditalienischen Heimatregion. Von ihnen geht bei aller dokumentarischen Qualität eine besonders glaubwürdige und authentische Wirkung aus. Das aktuell präsentierte Portfolio „Wooden Tool Shed“ zeigt ein Beispiel seiner Serie von Schuppen, die er mit seiner Großbildkamera auf dem Land aufgenommen hat, und die durch ihre improvisierte, sparsame Bauweise ihren Reiz und rustikale Ästhetik erhalten. Nicht zuletzt und typisch für seine Arbeit kommt immer wieder das Genre des Porträts ins Spiel. Gelegentlich werden auch die Besitzer der kleinen Bauten abgelichtet.
Mark Ruwedel (Long Beach, USA): Das Landschaftsbild steht bei Ruwedel an oberster Stelle. Sachlich, pur, enorm detailreich sind seine Fotographien, die er in menschenleeren Gebieten aufgenommen hat. Amerikanische Wüsten, Landschaften, die von Menschen genutzt und missbraucht wurden, in denen Atomtests durchgeführt oder, harmloser vielleicht, von Verkehrswegen durchkreuzt werden. Die Landschaft ist als Naturlandschaft nicht mehr zu denken, sie ist nicht nur kultiviert, sondern auch bedroht. Verheerende Brände in Kalifornien sind bereits seit Jahrzehnten gefürchtet. Die von Ruwedel fotografierten Ruinen verbrannter Bäume sind Mahnmale einer gefährdeten Welt.
Jem Southam (Exeter, Großbritannien): Die Bildreihe „The Pond at Upton Pyne” wird in der aktuellen Ausstellung in einem Ausschnitt von sechs Farbfotografien in Form von analogen Kontaktabzügen gezeigt, die auf Negativmaterial von 8 x 10 inch (20 x 25 cm) basieren. Es ist eine exemplarische Arbeit, die Aufschluss über Southams spezifische Art der Landschaftsbetrachtung gibt. Ganz und gar widmet er sich den Zeichen der Zivilisation, den grundlegenden Gegebenheiten und den zeitbedingten Veränderungen. Der Teich, der aufgrund einer im 18. Jahrhundert dort betriebenen Manganmine, entstand, erfuhr in den Jahren 1996 bis 2002 eine Umgestaltung. Mehrere Bewohner der Region hatten diese bewirkt. Southam folgte ihren Spuren und Visionen ebenso wie den Einwirkungen der Natur und ihren Jahreszeiten.
John Spinks (London): Das Portfolio bietet einen Einblick in Spinks Projekt “Harrowdown Hill”, eine visuelle Erforschung eines Waldstücks, das in der Grafschaft Oxfordshire, 100 Kilometer entfernt von London liegt. Ein Jahr lang hat Spinks das Gebiet mit der Großbildkamera durchforstet und menschenleere Landschaftsbilder geschaffen, deren Atmosphäre vor allem von Wettereinflüssen und Jahreszeiten geprägt ist. Die vorbehaltlose Betrachtung der Fotos erhält allerdings einen Bruch, sobald man erfährt, dass in diesem Wald 2003 die Leiche des Wissenschaftlers David Kelly gefunden wurde. Der Experte für biologische Kriegsführung und UN-Inspektor hatte der britischen Regierung vorgeworfen, sie habe Daten gefälscht, um die Invasion im Irak zu rechtfertigen, was zum 2. Golfkrieg führte. Die Todesursache blieb ungeklärt.
„Otto volte due“, eine Kassette mit jeweils zwei Fotografien von acht FotografInnen, so von Nicola Baldazzi, Alessandra Dragoni, Cesare Fabbri, Marcello Galvani, Francesca Gardini, Guido Guidi, Franceso Neri und Luca Nostri. Alle der Mitwirkenden stammen aus der italienischen Romagna, sind weitgehend miteinander vernetzt und verfolgen eine verwandte Fragestellung und Ästhetik. Immer wieder geht es ihnen in ihren Fotografien um Vergleichbarkeit, um minimale Veränderungen, um eine abgestimmte Farbigkeit. Bildfaktoren, die sie mittels Motiven ausloten, die im Alltag, auf den Straßen und auf dem Land gefunden werden. Der bekannte Fotograf Guido Guidi kann als Schlüsselfigur angesehen werden, der für die anderen sieben Künstler eine große Inspirationsquelle ist. Seine beiden Bilder können prototypisch als Vorlagen für eine Wahrnehmungsstudie angesehen werden. Es erscheint derselbe Ort, dasselbe Licht, der Unterschied ist: rechts mit und links ohne Person. Wie lese ich Bilder? Welche Faktoren verändern Wirkung, Bedeutung und Interpretation? Dies scheinen grundlegende Fragestellungen aller Werke in dieser Kassette zu sein.
Weitere Informationen auf:
Mit freundlicher Unterstützung:
Kulturamt der Landeshauptstadt Düsseldorf